Generalversammlung 2017

- Autor: Bernd Friedrich, Feuerwehr Ittlingen

Kommandant Florian Hernik begrüßte alle Kameraden und Kameradinnen, ihre Partner; den stellvertretenden Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzenden und Kommandant der FF Eppingen, Martin Kuhmann; Rolf Regg und Holger Grimm von der FF Kirchardt; den stellvertretenden Kreisbrandmeister Uwe Thoma, Ehrenkommandant Wolfgang Lackner mit Frau sowie Bürgermeister Achim Heck und die anwesenden Gemeinderäte.

Es folgte die Totenehrung für verstorbene Feuerwehrmänner und –frauen, die im Dienst ihr Leben verloren haben. Im Anschluss berichteten Schriftführer Bernd Friedrich, die Vertreter der Jugendfeuerwehr, Tobias Hadamök und Felix Nagel und von der Kinderfeuerwehr Sabrina Kaspohl über das vergangene Jahr. Kassier Alex Fink konnte ein kleines Plus verzeichnen und Kassenprüfer Alexander Kern bescheinigte ein hervorragend geführtes, aufgeräumtes Kassenbuch. Er beantragte daraufhin die Entlastung.

Kommandant Florian Hernik berichtete über den Ausbildungsstand der 86 Mitglieder, davon sind in der Einsatzabteilung 46 Aktive, in der Jugendfeuerwehr 24 Jugendliche, in der Kinderfeuerwehr 12 Feuerkäfer und 4 Kameraden in der Altersmannschaft. 
Bei dem durchgeführten Kameradschaftsabend wurden Salate und Nachtisch von den Kameraden bzw. deren Partnern zubereitet und mitgebracht, hierfür seinen herzlichen Dank. Dieser Abend kam wieder gut an und wird für die Zukunft auch beibehalten. 
2016 hatten wir 18 Einsätze zu bewältigen, bei denen 541 Stunden aufgelaufen waren, wobei zum größten Teil der Unwettereinsatz bei der Überlandhilfe in Eppingen beigetragen hat. 
Die drei größten Einsätze 2016 waren: Bei der Firma Behringer am 09.02.2016 um 16:34 Uhr. Hier hat sich ein Schmelztiegelbruch ereignet und es floss flüssiges Metall in das Untergeschoß aus. Im Einsatz waren Das TLF 16/25 und das LF 8/6. Einsatzende war gegen 19:00 Uhr.
Am 25.06.2016 wurden wir um 05:25 Uhr zur Überlandhilfe nach Eppingen alarmiert. Mit dem Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 wurden durch uns verschiedene Straßen um Eppingen herum gereinigt. Das Löschfahrzeug LF 8/6 war in der Talstraße, um dort Keller auszupumpen. Mit unserem MTW wurden Versorgungsfahrten erledigt. Um 21:30 Uhr war dann für uns Einsatzende.
Am 17.07.2016 hieß es um 11:10 Uhr Gewässerverunreinigung. Das LF8 baute auf der Elsenz eine Ölsperre auf. Mit dem LF8/6 wurde die Elsenz abgefahren, da nicht bekannt war, wo dieser Ölfilm herkam. Unterstützt wurde es durch den MTW. Es stellte sich heraus, dass bei einer ortsansässigen Mineralölfirma ein abgestellter Tankwagen undicht war. Es tropfte über mehrere Tage Diesel ins Erdreich und floss nun durch ein Drainagerohr, das früher der Feldentwässerung diente, in die Elsenz. Das Erdreich musste auf einer Fläche von 10x10 m abgetragen werden und war am Ende 12 m tief.
Verbesserung der Ausrüstung in 2016: Wir haben unsere alten Helme zum großen Teil ausgemustert, da diese schon über 15 Jahre alt waren. Von der Firma Schubert wurden Feuerwehrhelme mit der Bezeichnung F 220 angeschafft. Eine neue Atemschutzüberwachung von PÖLZ wurde erworben. Die Überwachung läuft jetzt über einen kleinen Computer, mit dem sich die Atemschutzgeräteträger mit einem kleinen Chip, den jeder bei sich trägt, anmelden. Zudem wurde eine Wärmebildkamera K 42 von FLIR gekauft. Mit dieser Anschaffung sind wir sehr zufrieden. Sie ist insbesondere bei der Suche nach vermissten Personen in vollständig verrauchten Räumen äußerst hilfreich.
Für den geplanten An- bzw. Umbau des Gerätehauses ist der Zuschussantrag gestellt, hier warten wir auf die Zusage.

Bei seinen Grußworten an die Kameradinnen, Kameraden und Gäste war es BM Achim Heck besonders wichtig, gerade heute hier zu sein. Das Jahr 2017 stellt für die Feuerwehr ein besonderes Jahr dar, mit Weichenstellungen für die Zukunft. Als er das Titelbild mit zwei Urgesteinen der Freiwilligen Feuerwehr auf dem Jahresbericht sah, war er stolz darauf. Man sieht hier was Feuerwehrarbeit auch sein kann. Es ist nicht nur Kameradschaftsabend und Ausflug, sondern viel mehr Arbeit, Arbeit, Arbeit, viel Engagement, Übung und sich für nichts zu schade sein. Die Feuerwehr muss stets parat sein: 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Es ist eben nicht selbstverständlich, im Notfall da zu sein und sich dafür regelmäßig aus- und weiterzubilden. Hierfür seinen besonderen Dank, auch im Namen des Gemeinderats, an dessen fast vollzähligen Erscheinen man den Stellenwert erkennt, den die Feuerwehr in der Gemeinde hat. Er sieht jetzt erst richtig durch den Bauhofleiter, was es für einen zeitlichen Aufwand und persönliches Engagement bedarf, sämtliche Ausbildungen, die notwendig sind, zu durchlaufen. Heute wird von jedem Einzelnen viel mehr verlangt als noch vor 30 Jahren. Um den vielschichtigen, schwierigen Aufgaben in unserer Gemeinde, wie sie zum Beispiel durch das Pflegeheim, die Industrieanlagen, die Bahn und der Friedensherrberge entstehen können, gewachsen zu sein, ist eine qualifizierte Ausbildung unumgänglich. Aber auch eine stetige Verbesserung der Rahmenbedingungen ist hierfür erforderlich. Da steht die Gemeinde voll dahinter und somit wurde jetzt der notwendige An- bzw. Umbau des Gerätehauses beantragt. Auch übernimmt die Gemeinde künftig die Kosten für den Führerschein, der für das Führen der Einsatzfahrzeuge notwendig ist. In nächster Zukunft sind alle Kameradinnen/den gefordert, sich für das anstehende Jubiläum 2018 einzubringen und zusammenzuarbeiten. Ein Probelauf hierfür ist die Abnahme der Leistungsabzeichen 2017 in Ittlingen. BM Achim Heck ist sich sicher, dass die Freiwillige Feuerwehr ein guter Gastgeber sein wird und alles funktioniert. Vielleicht gelingt es sogar, dass das neue Gerätehaus bis zum Jubiläum fertig gestellt ist und wir gleichzeitig die Einweihung feiern können. Die Gemeindeverwaltung hat durch intensive Schritte in den letzten Wochen hierfür die Weichen gestellt. Nachdem er das letzte Mal als Bürgermeister bei der Generalversammlung anwesend ist, bedankte er sich nochmals bei allen für die gute Zusammenarbeit und das Engagement. Bürgermeister Achim Heck würdigte besonders die hervorragende Jugendarbeit, die bei der Ittlinger Feuerwehr geleistet wird. Zum Schluss führte er noch die Entlastung, die einstimmig erteilt wurde, durch.

Der stellvertretende Bürgermeister Karlfred Ebert hatte nun eine ehrenvolle Aufgabe durchzuführen. Der Feuerwehrausschuss war an den Gemeinderat mit der Bitte herangetreten, BM Achim Heck zum Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr zu ernennen. Der Gemeinderat stimmte diesem Antrag, den es bisher so noch gar nicht gab, einstimmig zu. Laut Herrn Ebert war die Feuerwehr für Herrn Heck nicht nur ein Posten im Haushalt. Die Kameradinnen/en waren ihm immer wichtig und er setzte sich bei und mit seinem Gemeinderat stets für sie ein. Wenn es mal Probleme gab, war er der erste Ansprechpartner, sozusagen die Feuerwehr in der Feuerwehr. Auch bei seiner Arbeit auf Kreisebene war ihm die Feuerwehr sehr wichtig. Herr Ebert las die Urkunde vor und überreichte sie ihm. Wenn jemand diese Würdigung verdient hat, dann er. Kommandant Florian Hernik überreichte als Dankeschön für die vielen Jahre Unterstützung Gutscheine von einem Sportgeschäft sowie für das Rathauscafé. Herr Heck bedankte sich mit feuchten Augen bei allen ganz besonderen Menschen hier bei der Feuerwehr.

Es folgte die Übernahme der Feuerwehranwärter Philipp Lutz und Christof Wörner in den aktiven Dienst per Handschlag durch Bürgermeister Achim Heck.

Der stellvertretende Kreisbrandmeister Uwe Thoma überbrachte Grüße des Landratsamtes und des Kreisbrandmeisters. Er zollte unserem Bürgermeister Respekt. Man sieht, dass er mit Herzblut hinter dieser Feuerwehr steht. In der Gemeinde tut es weh, wenn so ein Mann geht. Herr Thoma ist sehr gerne der Einladung gefolgt. Er sprach seine Hochachtung über die verlesenen Berichte aus, in denen beindruckende Daten über die geleistete Arbeit zu hören waren, sowie seine Anerkennung für die Feuerkäfer und die Jugendfeuerwehr in Ittlingen. Ihn freut, wie stark sich die Feuerwehr in das Gemeindeleben einbringt, das sieht man nicht oft. Die Gemeinde kann stolz auf ihre Blauröcke sein. Er brachte auch Neuigkeiten mit. Das Personal in der Integrierten Leitstelle wurde aufgestockt, wodurch ein Umbau unumgänglich war. Man ist hier nun wieder auf dem neuesten Stand und einem Top Niveau. Alles wurde unter Vollbetrieb erledigt und keine Feuerwehr musste darunter leiden. Es stehen den Disponenten nun 10 statt wie bisher 6 Plätze zur Verfügung, was bei Großeinsätzen einen deutlich verbesserten Ablauf bedeutet. Die Einführung des digitalen Funks im Landkreis ist für 2020 geplant. Weiterhin ist beabsichtigt, ein einheitliches Löschmittelkonzept einzuführen. Es werden Sonderlöschmittel an mehreren Zentralstellen im Landkreis bereitgehalten, damit die einzelnen Feuerwehren selbst nicht so viel lagern müssen. Dadurch wird die Umwelt wesentlich weniger belastet, denn diese Löschmittel haben auch ein Verfallsdatum, was sich dann auf die umweltgerechte Entsorgung auswirkt. Für den Führungsstab, für den es keinen Aufnahmestopp gibt, sind 2017 zahlreiche Übungen und Fortbildungen geplant. Zum Schluss sprach er den Kameraden/innen seinen Dank über ihre Einsatzbereitschaft und ihre geleistete Arbeit aus. Ein großes Dankeschön, Respekt und Anerkennung für die Übernahme und Ausrichtung des Leistungsabzeichens 2017. Er wird an diesen beiden Tagen vermutlich wieder hier in Ittlingen sein. Dank an Bürgermeister Achim Heck und den Gemeinderat für die Unterstützung dieser Feuerwehr und auch für die Zusage, das Leistungsabzeichen in Ittlingen auszurichten. Er wünschte für 2017 alles erdenklich Gute, wenige Einsätze und immer eine gesunde Rückkehr.

Kommandant der FF Eppingen, Martin Kuhmann, begrüßte alle Anwesenden, ganz besonders Bürgermeister Achim Heck und beglückwünschte ihn zu seiner Ernennung zum Ehrenmitglied der Ittlinger Feuerwehr. Wie Herr Thoma schon sagte, wenn es einer verdient hat, dann er. Herr Kuhmann bedankte sich bei Herrn Heck im Namen des Kreisfeuerwehrverbandes für 32 Jahre großartige Unterstützung der Ittlinger Feuerwehr. Er hat immer danach gehandelt, was er gesagt hat. Auch diese Unterstützung ist für die Kameraden/innen Motivation, sich aus- und weiterzubilden. Von der Bevölkerung wird im Ernstfall von der freiwilligen Feuerwehr die gleiche Leistung erwartet wie von den Kameraden, die das beruflich machen. Ohne fundierte Ausbildung ist das nicht möglich. Der Zeitaufwand ist enorm. Die Feuerwehr ist eben kein Kegelklub zu dem man hingeht, wenn man Lust hat und wenn man mal keine hat, halt zu Hause bleibt. Dieses Ehrenamt ist Verpflichtung. Danke auch an Herrn Heck vom Verband für die vielen, vielen Jahre, die er sich im Arbeitskreis Feuerwehr bei den Bürgermeistern unseres Landkreises engagiert hat. Herr Kuhmann erläuterte das vom Landesverband erstellte Strategiepapier „Gemeinsam Stark“, das ein Leitfaden für die Unterstützung aber auch für die Mitgliederwerbung der Feuerwehren darstellt. Insbesondere für die Mitgliederwerbung konnten 6 Busunternehmen gewonnen werden, die für mind. 3 Jahre einen Bus als Werbefläche kostenlos zur Verfügung stellen. Die Kosten für die Beklebung mit Werbefolie für den Aktiven- und den Jugendbereich übernimmt das Landratsamt.

In seiner Funktion als Kommandant der Eppinger Feuerwehr bedankte sich Martin Kuhmann auch im Namen von Oberbürgermeister Holaschke für die hervorragende Zusammenarbeit der letzten Jahre, insbesondere aber für die Unterstützung beim Hochwasser im vergangenen Jahr.

Um 21.42 Uhr schloss Kommandant Florian Hernik die Generalversammlung und wünschte noch einen schönen Abend.

Bernd Friedrich
Oberbrandmeister

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